Die NABU Gruppe Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen wurde im Jahr 2013 gegründet. In relativ kurzer Zeit wurden etliche Projekte auf die Beine gestellt. Eines davon war die Teilnahme an einer Werbekampagne für neue Mitglieder. Denn für den Naturschutz werden immer Leute gebraucht, ob aktive oder passive Mitglieder.
Am Gründungstag waren es gerade einmal 152 eingetragene NABU Mitglieder. Durch eine Werbekampagne, konnte die Mitgliederzahl auf beachtliche 393 Mitglieder gesteigert werden. Das war ein sehr schöner Erfolg für alle Beteiligten. Aktuell sind sagenhafte 765 Mitglieder in der Ortsgruppe.
Somit ist die Gruppe die dritt stärkste NABU Gruppe im Kreisverband Darmstadt.
Ein kleiner Überblick was ab dem Jahr 2014 bis heute erreicht wurde, siehe unten.
Weitere Projekte sind in Vorbereitung.
Musterbeispiel zur Gestaltung naturnaher privater Gärten und Firmengelände.
Die NABU-Gruppe Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V. hat innerhalb von fünf Monaten einen Teil des Außengeländes der SGW (Sportgemeinde 1886 e.V. Weiterstadt) am Aulenberg (Schul-und Sportcampus) in einen kleinen Mustergarten nach den Leitgedanken des Naturgarten e.V. umgewandelt, der viele Möglichkeiten der naturnahen Gartengestaltung demonstriert. Auf einem etwa 200 Quadratmeter großen Flächenbereich (wie auch auf den bereits in den Vorjahren angelegten weiteren naturnahen Außenflächen des Vereins) spielen heimische Wildpflanzen, möglichst viele verschiedene Standorttypen sowie naturnahe Bauweisen die Hauptrolle– das Ziel: Förderung der Biodiversität, Schaffung von Nahrungsangebot und Lebensraum für Tiere, und Anpassung an den Klimawandel. Das Projekt soll motivieren, immer mehr private Gärten und auch Firmengelände als artenreiche Lebensräume zu gestalten.
Möglich wurde das Projekt, nachdem die NABU-Gruppe einen Förderbetrag von 30.000 € von der Deutschen Postcode-Lotterie gGmbH erhalten hat. Die Arbeiten wurden im Großteil zum 31. März 2021 trotz Frost und Schnee nach nur gut vier Monaten fertiggestellt. Jetzt laden Sitzgelegenheiten am Projektstandort vor der Gaststätte Aulenberg, Am Aulenberg 2, 64331 Weiterstadt, zum Verweilen und Beobachten der Anlage ein.
Die Entwicklung des Projektes ist unter dem Link von NABU-Mitglied und Biologin Eva Distler (Planung, Anlage und Begleitung/Pflege) zu verfolgen.
https://www.distler-naturgarten.de/sgw-naturgarten-2021
Link zum Naturgarten e.V. –Verein für naturnahe Garten-und Landschaftsgestaltung
Quellenhinweis (Griesheimer Anzeiger 081/KW41 2020/Budesheim)
Auszeichnungen der Vereinten Nationen zur biologischen Vielfalt an NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V.
Umweltministerin Priska Hinz überreichte heute die Auszeichnungen
Weiterstadt 06.06.2018 „Maßnahmen zum Erhalt und dem Schutz der biologischen Vielfalt brauchen das Engagement vieler helfender Hände. Vor allem aber braucht es eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen beteiligten Partnern vor Ort“, sagte
Umweltministerin bei der Verleihung der UN-Dekade-Auszeichnungen zur Biologischen Vielfalt an Wolfgang Krato, den Vorsitzenden des NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V.. Ausgezeichnet werden die beiden Projekte
„Blüh- und Ackerrandstreifen in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen“ und „Grünflächen innerörtlich naturnah gestalten“. „Das Engagement für die biologische Vielfalt des NABU und auch von vielen Landwirten hier ist vorbildlich und findet hoffentlich viele Nachahmer. Das Land leistet ebenfalls seinen Beitrag und hat seine Fördermittel in dieser Wahlperiode bedeutend von 43 Millionen auf jetzt 68 Millionen Euro aufgestockt“, sagte Hinz und dankte auch den Sponsoren und ehrenamtlichen Unterstützern, die diese Projekte ermöglicht haben. Ziel der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es, dass im Jahr 2020 mehr Menschen wissen, was biologische Vielfalt ist, warum wir sie brauchen und wie Jede und Jeder zum Schutz dieser Vielfalt beitragen kann.
Nur durch Vielfalt ist eine Anpassung der Natur möglich „Die Lebensbedingungen für unsere bestäubenden Insekten werden zunehmend schwieriger“, so Umweltministerin Hinz. „80 Prozent unserer Kultur- und Wildpflanzen sind auf sie angewiesen, um Früchte zu bilden aber auch um eine möglichst gute Anpassung an sich wandelnde Lebensbedingungen zu ermöglichen. Nur durch Vielfalt ist die Anpassung der Natur an schnelle Änderungen wie dem Klimawandel möglich.“, so die Ministerin weiter. Deshalb hat auch das Land Hessen bereits vor zwei Jahren seine landesweite Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ erfolgreich gestartet. Neben der großen Bedeutung für unsere Nutzpflanzen dienen Insekten aber auch als Nahrungsgrundlage unter anderem für Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse und viele Vogelarten und deren Nachzucht.
Die Umweltministerin wies darauf hin: „Bestäuber ermöglichen eine produzieren Lebensmittel im Milliardenwert und stellen uns dafür nicht einmal eine Rechnung.“ Bestäubung ist für die Fortpflanzung bei Obstbäumen oder anderen Obst- und Gemüsekulturen unverzichtbar. Das ist von Bedeutung für die gesamte Nahrungskette in der Natur. Deshalb ist es wichtig, dass solche Projekte vielfach umgesetzt werden..“ Die Ministerin betonte, „Auch bei der Umsetzung der Hessischen Biodiversitätsstrategie setzten wir darauf, dass viele mit anpacken und aktiv sind, die Biologische Vielfalt zu bewahren“. Ausgezeichnete Projekte dürfen beginnend mit dem Tag der Auszeichnung für zwei Jahre den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt“ führen.
Hessische Umweltministerin zeichnet "Blühkreisel" im Gewerbegebiet West aus
Anette Jung, Eva Distler, Priska Hinz, Philipp Mager und Wolfgang Krato vor dem Blühkreisel im Gewerbegebiet West.
Der NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen hat gemeinsam mit der Stadt Weiterstadt von der hessischen Umweltministerin Priska Hinz den Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ für den „mit heimischen Pflanzen naturnah und blütenreich angelegten Kreisverkehr“ im Gewerbegebiet West gegenüber von Skoda und Seat verliehen bekommen. Wolfgang Krato (Vorsitzender NABU), Anette Jung (Stadt Weiterstadt) und Eva Distler von „Naturnahes Grün“ nahmen die Auszeichnung entgegen. Der Titel wird an Projekte verliehen, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt dienen.
Blick auf die blühende Vielfalt auf dem Kreisel im Gewerbegebiet WestBürgermeister Ralf Möller dankte allen Beteiligten, insbesondere dem NABU in Weiterstadt, für ihr Engagement: „In den letzten drei Jahren haben die Ehrenamtlichen in Weiterstadt rund 25.000 Pflanzen gesetzt“, betont Möller. Insgesamt habe man im Stadtgebiet über 30 solcher Blühflächen angelegt. Die Pflege hierfür übernehme die Stadt, so Möller weiter. Dies sei anfangs durchaus auch kritisiert worden, weil der Anblick der Flächen für viele zunächst gewöhnungsbedürftig gewesen sei, erklärt Möller weiter und fordert: „Mehr Mut zum Unkraut“, wobei mit Unkraut die Vielfalt der heimischen Wiesenblumen gemeint sei. „Jeder kann mithelfen, die Artenvielfalt aufrecht zu erhalten und etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen“, ruft Möller zum Mitmachen auf. Insbesondere seien viele Vorgärten nur noch mit Kies ausgelegt. Dies sei zwar pflegeleichter aber für Insekten und die Artenvielfalt genauso kontraproduktiv wie Spargel und Erdbeeren unter Folientunneln einzuhüllen und in den Tunnelröhren dann Hummeln zur Bestäubung auszusetzen, so Möller weiter.
Stellvertretend für die Landwirte nahm Stadtrat Philipp Mager den Preis für ein weiteres Projekt in Weiterstadt „Blüh- und Ackerrandstreifen in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen“ entgegen.
Link mit Genehmigung von Dr. rer. nat. Eva Distler (Seite) hier
EDEKA Südwest fördert das Projekt
der NABU-Gruppe Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e. V. mit 1.500 Euro.
Seit Frühjahr 2016 werden im Raum Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und den hiesigen Landwirten Flächen definiert und festgelegt, die Potenzial bieten, um mehrjährige, ökologisch wertvolle heimische Blühpflanzen zu bestellen. „Blühstreifen und
Ackerrandstreifen“ heißt das Projekt, das der Verein NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e. V. ins Leben gerufen hat. Im Rahmen des Wettbewerbs unter dem Motto „Unsere Heimat & Natur“, den EDEKA
Südwest in Zusammenarbeit mit der Stiftung NatureLife-International jährlich veranstaltet, hat das Projekt nun ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro erhalten.
Auslöser des Projekts waren zunehmend sterile, ausgeräumte und lebensfeindliche Agrarlandschaften, die eigentlich gut genutzt werden könnten, um die pflanzliche Artenvielfalt mit heimischen Blühpflanzen zu erhöhen.
Landwirtschaftliche Flächen werden nun in Kooperation mit den Landwirten wieder naturnah gestaltet.
Dadurch bieten sie zahlreichen Tieren eine Heimat und werden ökologisch aufgewertet.
Das Projekt „Blühstreifen und Ackerrandstreifen“ soll vor allem auch die gegenseitige Akzeptanz erhöhen. Bewusst wird die Öffentlichkeit – hier vor allem in Schulen und Kindergärten durch die Jugendorganisationen NAJU im NABU – in das Projekt mit einbezogen. Es soll so auch als Modellprojekt für ganz Hessen dienen.
EDEKA Winkler in Weiterstadt hat die Patenschaft für das Projekt übernommen. Wolfgang Krato, Vorsitzender des Vereins NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V., bedankte sich bei Kaufmann Stefan Winkler und Roland Metzner, Gebietsverkaufsleiter EDEKA Südwest für die Förderung. Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei EDEKA Südwest, betonte: „Durch das Projekt werden im Prinzip bisher nutzlose Flächen
wie Ackerrandstreifen ökologisch erheblich aufgewertet. Der gemeinsame Dialog von Landwirten und Naturschützern ist dabei unerlässlich.“
Das Bildmaterial wurde von Michaela Meyer zu Verfügung gestellt.
Griesheim: Donnerstag 04. August 2016. Erneut haben die Nestbetreuer am Moorhof in Griesheim einen schon fertig ausgebildeten Jungstorch nur noch tot aus dem Nest holen können. Die Umstände zu seinem Tod sind wie beim letzten Mal vor einigen Jahren nicht zu klären. Fest steht, dass nicht nur heute in Griesheim, sondern auch vor wenigen Tagen in Eschollbrücken ebenfalls ein totes Jungtier geborgen wurde. Er viel angeblich tot aus dem Nest. Wir vermuten dass die sehr nasse Wetterlage der letzten Wochen hier eine Rolle spielen dürfte, ebenfalls die starken Windböen. Hier werden die Jungen zunächst sehr nass, und durch den Wind werden sie stark ausgekühlt. Da sie schon relativ
groß sind, werden sie von ihren Eltern nicht mehr gehudert und mit den Flügeln abgedeckt.
Schade für die Jungstörche in unserer Region. Aber die Natur ist nun mal so, nur der Starke kommt durch.
Wir müssen hier unsere Menschlichen Gefühle und Gedanken komplett ausblenden. Leider!
Foto vom Nest
Weiterstadt: Wer kennt das nicht?
Öffentliche Grünflächen, die nur schwer den Anforderungen „Grünfläche“ gerecht werden: Im Frühjahr entwickelt sich schnell ein saftiges Grün mit schönen Frühjahrsblumen in einer ansprechenden Vielfalt. Aber schon Mitte April ist Schluss damit, denn dann erfährt der prächtige Rasen seinen ersten Schnitt und den Schluss seiner Blütenpracht: Gerade wenn das Gras und einige Blumen sich erst recht entfalten wird das „Unkraut“ rigoros gemäht, denn Ordnung muss ja sein?! Oder? Viele Menschen befinden sich offenbar noch immer in einem historisch begründeten Kampf gegen die Natur – eine Überlebensfrage früher wie heute…? Ja! Leider jedoch unter anderen Voraussetzungen.
Setzt dann, wie 2015 geschehen, ein trockenes Frühjahr und Sommer dem Wuchs der Grünanlage zu, hat man oft im Mai bereits „Öffentliche Braunflächen“, wie eben im Mai 2015 vielerorts zu sehen war. Der „Rasen“ wird dann mit den ersten Niederschlägen, spätestens im September wieder grün, dann kann endlich wieder gemäht werden! Dieses ist eine ganz normale Schutzreaktion der Gräser um Trockenphasen zu überstehen, sieht aber nicht ganz so gut aus, wie man es sich wünscht: Schurrasen, wie er vielerorts anzutreffen ist, bedarf einer intensiven Fürsorge in Form von Bewässerung, regelmäßiger Mahd und evtl. sogar Düngung, um dem Idealbild zu entsprechen. Das
ist kostenaufwendig und oft nicht zu leisten. Zudem hat eine solche Rasenfläche keinen ökologischen Nutzen, der unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt eine Heimat und Nahrungsgrundlage bietet.
Aber es gibt da eine Lösung, die
sich besonders für trockene und magere Standorte, wie oft im Westkreis Darmstadt vorhanden, eignet. Diese sieht zwar nicht ganz so monoton und trostlos aus, entspricht im Sinne einiger Bürger/-Innen auch nicht deren
Verständnis von „ordentlichen“ Grünflächen, doch bietet die aber unserer einheimischen Tierwelt ein Paradies für Nahrung und Lebensraum: Endlich haben die in Weiterstadt lebenden Wildbienen und Schmetterlinge eine
Nahrungsgrundlage, um später in den für sie angebrachten Insektenhotels ihren Nachwuchs zu füttern. Ohne Nahrungsquellen wie Blühflächen in der Landwirtschaft und im Siedlungsraum sind Insektenhotels völlig nutzlos.
Menschen mögen doch auch keine Villa in einer Wüste ohne Wasser und Lebensmittel beziehen wollen?
Zudem sehen solche bunten und abwechslungsreichen Blühflächen über das ganze Jahr hinweg, stets in einer
anderen Zusammensetzung, attraktiv und lebendig aus.
Das Geheimnis: Heimische Blühpflanzen, Gräser und Kleinsträucher auf mageren und trockenen Boden, nicht düngen und wässern, niemals „Mutterboden“ da Unkrautträger, Rindenmulch und ähnliche Nutzlosigkeiten aus den Gartencentern, die uns die Industrie leider zu oft andreht. Die verwendeten und eingesetzten heimischen Pflanzen kommen gut ohne die Pflege als Intensivpatient aus, die wir oft aus Schurrasen und Wechselflor-bepflanzung kennen. Zudem wird nur einmal, maximal zweimal im Jahr gemäht! Die ganze Sache ist auf Mehrjährigkeit ausgelegt, das bedeutet, dass die Pflanzen nicht in jedem Jahr aufs Neue angepflanzt werden müssen. Das spart auf lange Sicht erhebliche Kosten und ist attraktiv und schön anzusehen, aber ganz wichtig: Hilft auch dem Erhalt unserer einheimischen Artenvielfalt der Natur. Hier laufen auch viele internationale, nationale und regionale Programme zur Förderung im Rahmen der UN-Dekade der Biodiversität.
Und: Naturnah heißt nicht verwildert und ungepflegt!
Wo findet man das? - Ganz nah in Weiterstadt: Gewerbegebiet südlich der B42 im Bereich Skoda/Seat an der
Max-Planck-Straße und dem anschließenden Kreisel. Einer von denen, die es dort gibt – man sieht es aber sofort. Die ganze Aktion wurde vom NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V. hat im April 2016 in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Weiterstadt einige Pilotflächen des sogenannten „Naturnahen Öffentlichen Grüns“
eingerichtet. Dabei haben sich auch schon Firmen beteiligt. Diese Flächen dienen als Muster für weitere öffentliche Grünanlagen in der Neueinrichtung oder Umgestaltung, aber auch für Firmengelände und private Gärten. Informationstafeln werden die interessierten Bürger/Innen vor Ort informieren. Wer hier nähere Information sucht, kann die gerne von der örtlichen NABU-Gruppe erhalten:
Vorsitzender Wolfgang Krato - 06150-12339 oder wolfgang.krato@t-online.de gibt gerne beratend Auskunft.
Presse: Gerne auch mal ein Ortstermin und Interview!
Fotos: von NABU / Joachim Ackermann und Wolfgang Krato
Alle Jahre wieder zum 100.-stenTag im Jahr (10. April), kehren die Schwalben aus ihren Winterquartieren in
Afrika zurück. Nachdem sie im September Deutschland verlassen haben und über die kalten Wintermonate in wärmere Gefilde in Afrika ausgewichen sind (da gibt es ihre Hauptspeise „Insekten“ auch im Winter …), kehren sie nun an ihre angestammten Nistplätze in Europa zurück.
Leider gibt es aber für unsere netten Sommergäste immer weniger Möglichkeiten, ihr Nest an Gebäuden oder in
Ställen mit Viehhaltung anzubringen, geschweige denn, im Umfeld Nahrung / Insekten zur Aufzucht ihrer Brut zu finden. Intensive Nutzung und übertriebene Hygiene und Ordnungssinn machen unseren netten Frühlingsboten in Deutschland immer mehr das Leben schwer: Teilweise sogar durch das Entfernen ihrer Nester an Gebäuden
durch Hausbesitzer, was eine strafbare Tat darstellt und mit empfindlichen Strafen nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geahndet wird. Dennoch gibt es in und um Weiterstadt sehr viele Menschen, die den Schwalben ein passendes Heim gewähren und während der Brutzeit von April bis August die Nester an den Häusern dulden. Vielfältige Äcker, Landschaften und Ortschaften bieten den Schwalben (Rauch- und Mehlschwalben, aber auch Mauerseglern, die selbst nicht zu den Schwalben gehören) erst die richtige Lebensgrundlage, wo auch die entsprechende Nahrung gefunden wird.
Die Brutstätten der Schwalben werden in jedem Jahr erneut belegt und brauchen keine Fürsorge und Wartung - die Schwalben regeln das selber! Der NABU hat sich zur Aufgabe gemacht, zur Förderung und Unterstützung unserer Schwalben und Mauersegler entsprechende „freundliche“ Häuser auszuzeichnen. Dazu wurden jetzt in einer ersten Aktion Häuser in Weiterstadt, Griesheim, Braunshardt, Schneppenhausen und Gräfenhausen mit einer Plakette, Urkunde und Buch ausgezeichnet. Weitere werden bald folgen, auch in Griesheim und Erzhausen. Im Ortsteil Gräfenhausen wurde das Haus der Familie Holley in der Darmstädter Landstraße, das jeweils Nester von Rauch-, Mehlschwalbe und Mauersegler beherbergt, als eines der ersten Häuser ausgezeichnet.
Weiterstadt selbst hat auch einige Häuser mit Schwalbennestern: Insbesondere der Pappelhof der Familie Rieß beherbergt für unsere Region bemerkenswert viele Rauchschwalben (über 30), die der Reduzierung von Fliegen und stechenden Insekten erheblich beitragen und für ein Gleichgewicht in der Natur sorgen. Ebenso sind in Weiterstadt im Bereich der Kreuzstraße und Bahnhofstraße bemerkenswert viele Nester zu finden. Wer an seinem Haus Schwalbenester hat und diese auch gerne weiterhin haben möchte, meldet sich bitte beim NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V.: Wir helfen gerne weiter und zeichnen Ihr Haus auf Wunsch mit einer ansprechenden Plakette mit Buch und Urkunde aus.
Ansprechpartner sind;
Wolfgang Krato, Am Kirchpfad 7, 64331 Weiterstadt, Tel. 06150 -17210 oder
NABU Kreisverband Darmstadt http://www.nabu-kvdarmstadt.de/ oder
Umweltamt Weiterstadt, Frau Anette Jung, 06150 - 400 3204
Fotomaterial von NABU / W. Krato
Nach fast einem Jahr seit Gründung hat die junge NABU Gruppe in Weiterstadt ihr erstes Projekt jetzt schon sichtlich gestaltet: Die Streuobstwiese der Stadt Weiterstadt, die dem Verein zur Gestaltung und Nutzung zur Verfügung gestellt wurde, hat inzwischen erkennbare Fortschritte gemacht. Hier sollen verschiedene Strukturen einer reichlich gegliederten Landschaft mit ökologisch gestaltenden Elementen den Bürger vermitteln, wie durch einfache Weise der Natur und damit dem Erhalt der biologischen Artenvielfalt geholfen werden kann.Die schon vorhandene „Streuobstwiese“ war allerdings in einem pflegebedürftigen Zustand, was bedeutete, dass die dort gepflanzten Bäume dringend in einer ersten Maßnahme derart bearbeitet und gepflegt werden mussten, damit diese einmal im Alter die gewünschte Form und Stabilität erhalten, um so einen hohen ökologischen Wert zu erlangen, für den alte Streuobstwiesen bekannt sind.Zudem wurden ökologische Elemente wie Totholzhaufen, Steinhaufen, und Ackerrandstreifen/Trockenwiese angelegt. Die inzwischen über sich gewachsene Hainbuchenhecke brauchte in Bereichen einen starken Rückschnitt, der als Totholz bzw. Reisigbündeln vielen Lebewesen wie Insekten, Kleinsäugern und Vögeln eine schützende Heimat bietet.An der Südseite vor der Hecke wurde ein Heckensaum gestaltet, der Insekten (Bienen, Hummeln, Schmetterlingen etc.) in Zukunft eine breit gefächerte Palette an Nahrung bietet.Erste Beobachtungen in diesem Jahr zeigten regelmäßig Vögel wie Grünspecht, Buntspecht, Bachstelze, Sperling, Schwalbe, Nachtigall, Falke, Rotmilan, Blau- und Kohlmeise, Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Schwanzmeise, Stieglitz, Haus- und Gartenrotschwanz, Fitis, Zilpzalp, Mauersegler, Eichelhäher, Elster und Rabenkrähe, Ringel- und Türkentaube, Buch- und Grünfink.Durch die angebrachten Totholz-, Reisig- und Steinhaufen hoffen wir in Zukunft auf weitere Arten wie Steinkauz, Wiedehopf und Steinschmätzer, als hohes Ziel, um nur die selteneren fast verschollenen Arten zu nennen. Auch Zauneidechsen sind hier inzwischen heimisch. Letztlich ist aber jede Art die sich hier wohlfühlt willkommen: So können wir vielleicht dem rasanten Artenschwund im Rahmen der von der UN ausgerufenen Dekade der Biodiversität (biologische Artenvielfalt) etwas entgegengetreten. Eine gewisse Artenvielfalt braucht reich strukturierte und unaufgeräumte Landschaft und Flächen, auf denen sich ein breites Artenspektrum ausbreiten kann. Hierzu braucht es Nahrung und Schutz (Höhlen, Nistgelegenheiten, Verstecke und ruhige Räume).Auch wenn das gesamte Gelände die 5.000 m² nicht überschreitet, so ist es doch in jedem Fall ein Trittstein im Verbund mit anderen naturnah gestalteten Flächen im Gebiet.Jede Bürgerin und Bürger, Jung oder Alt, kann hier im persönlichen Umfeld etwas für die Artenvielfalt tun: Eine kleine „unaufgeräumte“ Ecke im Garten, am Haus, versetzt mit Laub, Reisig oder Totholz (unbehandelt!) hilft hier maßgeblich weiter. Kleine Käfer, Spinnen und sonstige Insekten, Raupen und vielerlei sonstiges „unsichtbares“ Getier finden hier einen Lebensraum und bieten zugleich vielen Vögeln die Nahrungsgrundlage.Für die zukünftige Arbeit zum Erhalt der Biodiversität sucht die Gruppe Flächen, Gebäude und Gärten in Weiterstadt, Griesheim und Erzhausen, die in diesem Sinne gestaltet werden können. Dazu eignen sich beispielsweise auch Bauwerke wie Türme, alte Bauten/Schuppen, Dachgiebel, Masten, Scheunen, Keller, Stollen/Bunker (offen für Fledermauseinflug).Wer Spaß und Interesse hat gemeinsam mit dem NABU hier etwas in seinem direkten Umfeld auf die Beine zu stellen, meldet sich bitte gerne unter der Nummer 06150-17210, wolfgang.krato@t-online.de oder dem NABU Kreisverband Darmstadt. Hier werden Sie gerne beraten und auch aktiv unterstützt.
http://www.nabu-kvdarmstadt.de/
http://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/
Bildmaterial von Wolfgang Krato
Griesheim: Ein erneutes Storchendrama ereignete sich, dieses Mal in Griesheim. An der Pferdekoppel der Familie Trübenbach (Moorhof) in Griesheim steht seit einigen Jahren fast unbemerkt ein Storchennest. Von Anfang an gab es Bruterfolge mit mehreren Jungen. In einem Jahr verunglückte ein altstorch, er viel daher bei der Fütterung aus. Die beiden Altstörche im Jahr 2014 zogen vier Junge groß. Zunächst, doch Mitte Juli lag ein Jungstorch tot am Nestrand. Seine Flügelspitzen waren zu sehen. Über die Umstände die zum Tot des Tieres führten kann nur spekuliert werden. Die Natur ist hier unbarmherzig. Ob er durch einen Kampf unter den Geschwistern, oder durch Fremde Störche, oder Futtermangel ums Leben kam, alles ist möglich. Niemand hat etwas gesehen. Dieser tote Storch wurde von einem Spaziergänger der zufällig am Ort des Dramas vorbeikam, weitergemeldet. Auch der Storchenbetreuer wurde informiert. Er konnte zunächst nichts machen, das tote Tier aus dem Nest zu entfernen.Da zu diesem Zeitpunkt die drei übriggebliebenen Jungstörche groß genug waren, um ihr Nest zu verlassen, selbständig nach Futter suchen, entschloss man sich abzuwarten.Eine Woche später war es dann soweit, man konnte nun mit einem Hubsteiger, der uns großzügiger weiße von einem Energieversorger zu Verfügung gestellt wurde, ans Nest heranfahren. Bei diesem Einsatz wurden gleich zwei Dinge erledigt, zum einen das tote Tier entfernen, und das Nistmaterial das über die Jahre eingetragen wurde, aus dem Korb schmeißen. Doch es gab noch eine Überraschung, es lag ein zweiter Kadaver eines Jungen Storchs schon halb überbaut im Nest.Demnach müssen mindestens fünf Junge von Anfang an im Nest gewesen sein.Dies kann man durch die sporadischen Besuche am Nistplatz oft nicht genau bestimmen, wie viele Jungen tatsächlich vorhanden sind. Eben durch die Höhe des Mastes und dem Horst. Und dieser Horst wächst schnell.Da kommen mehrere Zentner an Zweigen, Plastikmaterial, Lappen, Schnüre anderer Müll und sehr viel Sand zusammen. Denn die Altstörche bringen fast bei jedem Fütterungsflug, nistmaterial mit an. Das Nest nimmt an Gewicht dermaßen zu, das bei einem starken Sturm der Holzmast anfängt zu schwingen, und umbrechen könnte. Wenn dann noch Junge im Nest sitzen, nicht auszudenken. Das kommt aber immer wieder vor. Hier am Moorhof ist auf jeden Fall für die nächsten Jahre, was das Nest betrifft, erst mal Pause. Und Familie Trübenbach freut sich schon aufs nächste Jahr, wenn die großen Vögel wieder kommen und in ihrer Nähe ihren Nachwuchs aufziehen. Hoffen wir, dass alle Störche gesund in ihr Winterquartier gelangen.
Bilder des Nestabbaus
Gräfenhausen: Ein Hilferuf einer Anwohnerin aus Gräfenhausen an die Örtliche NABU-Gruppe rettete einem Mauersegler das Leben. Er hing an einem Bein eingeklemmt Kopfüber fest als die Helfer eintrafen.Das Tier hat sich wohl beim ein oder herausfliegen seines Brutplatzes im Dachstuhl mit einem Bein verfangen. Denn genau an dieser Stelle trafen ein Balken und ein Mauerritz aufeinander. Der Spalt war nur wenige Millimeter breit, der aber reichte, dass der Mauersegler mit seinem Beinchen dazwischen geriet und sich verfing. Alle Versuche sich wieder aus dieser misslichen Lage zu befreien waren umsonst. Er brach sich bei den heftigen Befreiungsbewegungen sogar das Beinchen und zusätzlich noch blutige Schürfwunden zu. An einem Flügel brachen mehrere Federn ab. Nicht gerade vorteilhaft für einen Vogel, der ständig in der Luft ist, ja sogar schläft beim Fliegen. Durch die Aufmerksamkeit der Anwohnerin und ihr schnelles Handeln, konnte dem verunglückten Tier geholfen werden. Die zwei NABU Helfer rückten mit einer Ausziehleiter an, und befreiten das eingeklemmte Tier. Es wurde untersucht und anschließend zur weiteren Behandlung in eine speziell für Mauersegler eingerichtet Tier-Klinik nach Frankfurt transportiert. Hier kümmern sich gut ausgebildete Fachkräfte um meist schwer verletzte Vögel. Kostenlos.Diese Klinik ist auf Spenden angewiesen um helfen zu können, unsere NABU Helfer sind ehrenamtlich unterwegs. Bei unserem kleinen Patienten besteht die Hoffnung, dass er wieder auf seine Beinchen kommt und seine Flüge im nächsten Jahr in Gräfenhausen absolvieren kann. Die Anwohner würden sich sehr darüber freuen. Sie beherbergen an ihrem Haus auch noch Mehl und Rauchschwalben. Das ist ein munteres Gezwitscher den Tag über. Auf die Frage der Kotkrümel wo die vielen Schwalben hinterlassen, reagierte die Dame des Hauses mehr als gelassen. Das ist überhaupt kein Problem, die sind ja nur wenige Wochen da wo mal etwas Schmutz umherliegt.
Bilder der Befreiung
Gründung einer neuen Gruppe in Weiterstadt
Nach einer langen Vorbereitungszeit die solch eine Gründung mit sich bringt, ist es bald geschafft. Alle angesprochenen und interessierten NABU Mitglieder als auch diejenigen die in mehreren Anschreiben informiert wurden, können sich nun auf die Gründung einer neuen Gruppe freuen. Denn es werden nicht nur die Mitglieder aus Weiterstadt beteiligt sein, sondern auch die Mitglieder aus Griesheim und Erzhausen. Es wird eine große Gruppe von ca. 152 Mitgliedern entstehen. Sie soll Grenzübergreifend, und nicht nur in ihren angestammten Gemeinden praktischen Naturschutz ausüben. Aktive Leute, die hoch motiviert sind stehen zur Wahl und Gründung bereit. Der Vorstand des NABU Kreisverbandes Darmstadt freut sich auf alle Mitglieder die an diesem Abend dabei sein werden.